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Stundenausfall nur mit Mühe kompensiert - Viel Vertretungsunterricht am Jüterboger Gymnasium

Jüterbog - Luckenwalde, Brandenburg, Luckenwalde, Potsdam, Neuruppin - aus all diesen Städten berichtete die MAZ in jüngster Zeit über Unterrichtsausfall an Schulen, offenbar eine Dauerbaustelle im Brandenburger Bildungssystem. Eltern sorgen sich um Leistungen und Abschlüsse ihrer Kinder, Lehrer können sich nicht zerteilen, Kommunalpolitiker heben die Hände, sie seien machtlos.

Auch in Jüterbog hat dieses Schuljahr hohe Anforderungen an die Stundenplangestalter des Goethe-Schiller-Gymnasiums mit sich gebracht. Für jede fünfte Unterrichtsstunde in der Sekundarstufe I (7. bis 10. Klassen) musste im ersten Halbjahr Ersatz gefunden werden. In der Sekundarstufe II (Oberstufe) gab es etwas weniger Lehrerausfall - aber immer noch 15,2 Prozent der Stunden mussten vertreten werden. Das gelang nicht in jedem Fall. Die Ausfallstatistik, die im Internet zu sehen ist, zeigt, dass die Zahlen deutlich über dem Landesdurchschnitt liegen.

Erkrankte Lehrer sind die Hauptursache. "Für die Langzeitausfälle haben wir Ersatz vom Schulamt bekommen", berichtet Schulleiter Matthias Lehmann. Nicht immer sind das Pädagogen, allenfalls Fachleute. Dass "das Vertretungsbudget greift", ist in dieser Hinsicht eine gute Nachricht. Die Vertretungsreserve bedeutet aber auch "die Aufhebung von zusätzlichem Teilungs-, Förder- und Fallunterricht", wie die Landesregierung in einer Antwort auf eine Anfrage der CDU-Abgeordneten Sven Petke, Danny Eichelbaum und Gordon Hoffmann erklärt.

Die Hauptursache für länger dauernde Krankschreibungen sieht Matthias Lehmann im hohen Durchschnittsalter der Kollegen. Die 52 Lehrer am Jüterboger Gymnasium, davon zwei Drittel Frauen - sind im Schnitt 52 Jahre alt. "Je älter die Kollegen, desto länger die Ausfälle", so die Erfahrung des Schulleiters. Allerdings gibt es wohl noch einen Grund: Seit der Oberstufenreform muss er mit 1,7 Lehrerstunden je Schüler auskommen, vorher waren es 1,8. Dauerkrankschreibungen von einem halben oder sogar einem Jahr sind kaum planbar, oft stellt sich erst nach Wochen heraus, dass ein Kollege lange fehlen wird. Gemäß der sogenannten Mehrarbeitsverordnung müssen andere Lehrer übergangsweise einspringen. "Aber", sagt Matthias Lehmann, "wir können nicht die Gesunden unendlich belasten, bis auch sie krank werden."

Ersatzlos ausgefallen sind am Gymnasium um die zweieinhalb Prozent des Unterrichts, im zweiten Halbjahr geht es zumindest in der Oberstufe entspannter zu. "Der ausgefallene Unterricht und der damit nicht vermittelte Lernstoff wurden insbesondere durch Vertretung über das notwendige Maß realisiert", lautet die Einschätzung der Landesregierung.

Ob die Schüler alles nachholen konnten oder nicht - einen Zusammenhang zwischen den Leistungen oder gar Prüfungsergebnissen und den vertretenen oder ausgefallenen Stunden will der Schulleiter nicht herstellen, das sei nicht messbar, sagt er. Am Sonnabend bekommen 38 Abiturienten ihre Zeug- nisse. Alle haben die Prüfungen geschafft, die Noten liegen zwischen 1,0 und 3,8. Von Martina Burghardt.

Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung, 27.06.2014

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