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"Das ist eine wirklich gute Nachricht" - Landrätin, Politiker und Mitarbeiter sind erleichtert über die Entscheidung von Mercedes, den Sprinter auch künftig in Ludwigsfelde zu bauen

Von Krischan Orth und Carsten Schäfer. Ludwigsfelde - Die Überstunden, die Wochenendarbeit - die Sorgen, wofür das alles gut ist, hat die Mercedes-Belegschaft in Ludwigsfelde seit Dienstag nicht mehr. Da gab der Konzern bekannt, dass auch die nächste Sprinter-Generation dort vom Band läuft. 150 Millionen Euro werden dafür in den Standort Ludwigsfelde investiert. Die Entscheidung habe eine enorme Last von der Belegschaft genommen, sagt Heike Straube vom Betriebrat des Werkes: "Das Arbeitsklima hat sich deutlich verbessert."

Wie gewohnt strömten die Arbeiter gestern durchs Südtor. Die Lastwagen fuhren die Sprinter aus. Auf den großen Parkplätzen sieht man sie stehen. Die Stimmung ist gut, aber es gibt auch Kritik. "Das war klar, dass der Sprinter weiterproduziert wird," meint ein Mitarbeiter, der nicht genannt werden möchte. "Wir produzieren hier viel billiger." Damit ist gemeint: billiger als im Westen der Republik. Ein anderer fordert: "Mehr Festverträge für die Leiharbeiter." In Düsseldorf, wo die geschlossenen Baumuster des Sprinters produziert werden, werden 300 Millionen Euro investiert, auch dort ist die Freude groß. Denn es ist nicht selbstverständlich, das die Standorte in Deutschland gehalten werden. Der Sprinter wird auch in Argentinien, China und Russland hergestellt.

Bald soll der Sprinter zudem in Nordamerika vom Band rollen, weil die Nachfrage nach Transportern dort besonders hoch ist. "Die Deckung der steigenden Nachfrage ist nur über die lokale Fertigung möglich," sagt der Leiter von Mercedes-Benz-Vans, Volker Morhinweg. In Ludwigsfelde wurde zuletzt die Fertigung des 555 555. Sprinters gefeiert, der dort seit 1991 produziert wird. Heute sind 2000 Mitarbeiter in dem Werk beschäftigt, davon 125 Auszubildende. Wie Timon Efrem. "Ich freue mich. Vielleicht kann ich jetzt übernommen werden", sagt er. Auch andere Kollegen aus dem ersten Lehrjahr hoffen, dass sich die Übernahmechancen am Standort verbessert haben. Auch aus der Politik gab es viel Lob für die Investition. "Das ist eine wirklich gute Nachricht für den Standort Ludwigsfelde, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und den Landkreis", sagte Landrätin Kornelia Wehlan (Linke).

"Die 150-Millionen-Euro-Investition sichert nicht nur die Arbeitsplätze im Werk und den Standort selbst, sondern strahlt auf die gesamte Region." Gut bezahlte und sichere Arbeitsplätze seien die Voraussetzung dafür, Fachkräfte in der Region zu halten. "Ich halte das für eine außerordentlich gute Entscheidung", sagte der im Ludwigsfelder Wahlkreis direkt gewählte Landtagsabgeordnete Helmut Barthel (SPD).

Sie bedeute, dass die Verwaltung die richtigen Rahmenbedingungen geschaffen habe, so Barthel, der auch Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses des Kreistags ist. Das gebe der Region Sicherheit. Der CDU-Landtagsabgeordnete Danny Eichelbaum erklärte: "Ich freue mich mit und für die Ludwigsfelder, die gemeinsam für den Bau des Sprinters in Ludwigsfelde geworben und gekämpft haben." Daher sei die Entscheidung von Mercedes ein wichtiges Signal für die Zukunft.

"Als alter Autowerker bin ich für jede Erweiterung und Erhaltung eines Autowerkes in unserer Stadt. Vor allem, weil Arbeits- und Ausbildungsplätze erhalte bleiben," sagte der Fraktionsvorsitzende der Linken in der Ludwigsfelder Stadtverordnetenversammlung Peter Dunkel. Ebenso erfreut zeigte sich SPD-Fraktionschefin Bettina Lugk: "Ich bin überrascht. Aber das ist im Interesse der Ludwigsfelder, dass Arbeitsplätze und Ausbildungsplätze vor allem für die Jugendlichen erhalten bleiben." Der Ludwigsfelder CDU Fraktionsvorsitzende, Andreas Herms, begrüßt die Investitionsentscheidung. "Wir freuen uns für den Standort und den Erhalt der Arbeitsplätze, auch für die Zukunft", sagte er. Bürgermeister Frank Gerhard (SPD) hatte die Entscheidung bereits am Dienstag erklärt, er nehme die Entscheidung mit Freude und Erleichterung zur Kenntnis (die MAZ berichtete).

Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung, 23.10.2014

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