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Ringen: Luckenwalder kommen zu Meisterehren

Jubel beim 1. Luckenwalder SC. Nach etlichen Negativschlagzeilen für den Club in diesem Jahr gibt es wieder etwas Positives zu berichten. Die Luckenwalder glänzten bei den Deutschen Meisterschaften der Freistilringer in Freiburg (Breisgau).

Luckenwalde. Bei den Deutschen Meisterschaften in Freiburg (Breisgau) drückten die Freistilringer aus Luckenwalde dem Geschehen ihren Stempel auf. Zweimal Gold, dreimal Silber und weitere gute Platzierungen bedeuteten am Ende Platz eins in der Vereinswertung, sowie Platz zwei in der Verbandswertung. Damit hat Brandenburg seinen Spitzenplatz im Freistillager verteidigt.

Martin Obst gelingt Titelverteidigung

Riesenjubel gab es als Martin Obst (74 kg) von der Matte kam. Trainer, Betreuer, Sportkameraden und LSC-Fans fielen über den Recken her, der seinen Titel souverän verteidigte. Vor zwölf Monaten noch als Sensation gefeiert, ließ Obst bei seinen Kämpfen nichts anbrennen. Der LSC-Ringer siegte in der Vorrunde souverän. Das Finale gegen seinen Erzrivalen Georg Harth (SV Weingarten) war eine Augenweide. Obst legte mit schnellen Beinangriffen den Grundstein für seine erneute Meisterschaft. Als er auch den verbissenen Endspurt seines Kontrahenten abwehrte und den Titel verteidigte kannte der Jubel im Luckenwalder Lager keine Grenzen. Schon bei den Weltmeisterschaften 2015 in Las Vegas (USA) sowie bei den Olympia-Qualifikationsturnieren bewies Obst mit viel Kampfgeist, dass Luckenwalde auf der Weltkarte vertreten ist. Für das Ticket nach Rio reichte es in einer der am stärksten besetzten Kategorie dann zwar für ihn nicht, aber Obst ist international eine Hausnummer.

Nick Matuhin bleibt Deutschlands Top-Superschwerer

„Ich bin die Nummer eins in Deutschland“, das unterstrich auch Schwergewichtler Nick Matuhin in Freiburg eindrucksvoll. Der LSC-Hüne musste kaum Widerstand brechen. Er war seinen Gegnern körperlich und technisch weit überlegen. Im Meisterschaftsturnier, das im nordischen System „jeder gegen jeden“ gerungen wurde, glänzte auch Aslan Mahmudov (Germania Potsdam), der gleich im ersten Duell den Vorjahresmeister Robin Ferdinand (ASV Boden) mit technischer Überlegenheit (11:1) von der Matte schickte. Im Finale setzte sich Matuhin gegen seinen Trainingskameraden aus dem Luckenwalder Stützpunkt souverän durch. Mahmudov errang Silber. Auf den Bronzerang kam mit Marcel Böhme ein Ex-Luckenwalder, der mittlerweile für den RV Thalheim (Sachsen) kämpft.

Steigerung durch Lennard Wickel

Lennard Wickel (70 kg) steigerte sich im Turnierverlauf ebenfalls. Er kämpfte sich mit einem knappen 5:5-Erfolg, bedingt durch die höhere Wertung über den Lokalmatadoren Stefan Käppeler (AV Freiburg St. Georgen) ins Finale, wo er Kubilay Cakici (RWG Mömbris-Königshofen) einen beherzten Kampf lieferte, der die 500 Ringkampffans in der Halle von den Stühlen riss. Erst zum Ende des Duells setzte sich Cakici mit schnellen Beinangriffen durch.

Nach vielen Vizemeisterschaften wollte auch Emanuel Krause (57 kg) endlich den Titel. Doch einmal mehr hatte Marcel Ewald (KSV Ispringen) das bessere Ende für sich. Mit einem Beinangriff riss er Krause aus allen Träumen. Der Luckenwalder setzte sich in den weiteren Begegnungen jedoch sicher durch, was im Notizbuch des Bundestrainers Sven Thiele rot stehen dürfte, da Ewald nach verpasster Olympia-Qualifikation seinen Rücktritt vom internationalen Geschehen verkündete.

Eine weitere Silbermedaille holte der Ex-Luckenwalder Philipp Herzog, der beim Zweitbundesligisten FC Erzgebirge Aue anheuerte, jedoch noch immer am Stützpunkt Luckenwalde gute Trainingsbedingungen hat. Herzog setzte sich gegen die nachrückenden Junioren Tim Moosmann (KSV Tennenbronn) und Nico Zarcone (KV Riegelsberg) durch und bot im Finale dem aktuellen DRB-Auswahlringer und Titelverteidiger Manuel Wolfer (RG Hausen-Zell) einen großen Kampf.

Franco Büttner, der für diese Titelkämpfe ins leichtere Limit bis 74 Kilogramm abspeckte, verpasste Bronze knapp. Nach zwei Vorrundensiegen sowie einer Halbfinalniederlage gegen Georg Harth (SV Weingarten) stand der LSC-Weltergewichtler im kleinen Finale, wo er gegen Marcus Knobel (TSV Dewangen) hauchdünn mit 4:5 das Nachsehen hatte. Viel Einsatz zeigten auch Felix Menzel (70 kg), Ilja Matuhin und Robert Glor (beide 97 kg), die sich trotz guter Kämpfe nicht unter die Besten ihrer Gewichtsklassen schieben konnten.

Bundestrainer sieht deutsche Freistilringer für die Zukunft gerüstet

„Ich bin überrascht, wie unsere jungen Ringer gekämpft haben. Es gab viele spannende und knappe Duelle“, sieht DRB-Vizepräsident Günter Maienschein die Generation 2020 gut aufgestellt. Das wird man auch im LSC-Lager gerne gehört haben, wo derzeit Vieles auf Tokio 2020 ausgerichtet wird. Lob kam auch von Freistil-Bundestrainer Thiele. „Es haben sich einige junge Ringer mit guten Leistungen empfohlen, damit haben wir gemeinsam mit gestandenen Athleten eine gute Mischung für den Start in den neuen Olympiazyklus zusammen“, sagte er.

„Ich bin stolz auf unsere Luckenwalder Ringer. Sie haben mit Teamgeist und Herzblut gekämpft“, erklärte Danny Eichelbaum, Präsident des Ringerverbandes Brandenburg (RVB).

von Jörg Richter

Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung, 10.06.2016

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