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Tauziehen um die Institute - Mögliche Reformpläne machen auch vor der großen Universität Potsdam nicht Halt

Die Jusos in Brandenburg und Politiker der CDU-Landtagsfraktion marschieren derzeit für die Universität Potsdam Arm in Arm. Genau wie die Jusos lehnen der wissenschaftspolitische Sprecher der CDU, Michael Schierack, und der rechtspolitische Sprecher Danny Eichelbaum eine mögliche Schließung der Juristischen Fakultät ab. Die Politiker reagieren auf eine von der Hochschulstrukturkommission in Gang gesetzte Diskussion über Reformen an der Uni Potsdam.

„Eine Volluniversität wie die in Potsdam benötigt grundsätzlich eine Juristische Fakultät“, sagt Schierack. Er fordert Wissenschaftsministerin Sabine Kunst (parteilos) auf, sich klar zu den Vorschlägen der Hochschulstruktur-kommission zu positionieren. Diese hatte vorgeschlagen, die grundständige Juraausbildung an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) zu konzentrieren und in Potsdam lediglich wirtschafts- und kommunalrechtliche Vertiefungsstudiengänge zu belassen. Sein Fraktionskollege Danny Eichelbaum sekundiert: „Die Anmeldezahlen sind hoch, die Fakultät ist bei den Studentinnen und Studenten beliebt, die Universität verfügt über exzellente Lehrkräfte.“ Eine Schließung sei kontraproduktiv.

Mitglieder der Jusos, der Jugendorganisation der SPD, nennen die mögliche Schließung der Fakultät und die Verlagerung der Juristenausbildung nach Frankfurt (Oder) „grundlegend falsch“. Der stete Ruf nach Fachkräften und die gestiegenen Anmeldungen in Brandenburg auf der einen Seite passten nicht zu Schließungsplänen, meint der stellvertretende Jusovorsitzende Erik Stohn.

Universitätspräsident Oliver Günther selbst hat schon vor dem Schaden für die Hochschule gewarnt: „Eine Universität braucht eine gewisse Breite im Fächerspektrum, sonst wird sie nicht ernst genommen.“ Günther ist für den Erhalt der Jura in Potsdam wie in Frankfurt.

Ebenfalls um die Zukunft ihres Instituts kämpfen die Informatiker. Nach dem Willen der Hochschulleitung soll es Informatik als eigenständigen Studiengang nicht mehr geben. Die Schließung des Babelsberger Instituts versuchen nun das Personal und die Studenten mit einer Unterschriftenaktion abzuwehren.

Geradezu ermutigt vom Bericht der Hochschulstrukturkommission sieht sich dagegen die Dekanin der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät, die Soziologin Theresa Wobbe. „Der Evaluationsbericht ist für uns eine Ermutigung für mehr Zusammenarbeit zwischen den Wirtschaft- und Sozialwissenschaften und für unseren Profilbereich Public Policy und Management“.

Dass, wie der Bericht andeutet, die allgemeine BWL an der Universität Potsdam mittelfristig ihre Existenzberechtigung verlieren könnte, sieht Wobbe überhaupt nicht. „Wir sind durch die 15 Neuberufungen der vergangenen Jahre den Weg der Zusammenarbeit und Profilierung vorangeschritten.“ Auch die neue Graduiertenschule „Vertrackte Probleme“, die im Herbst eröffnet werde, stärke den Profilbereich „Public Management“ und damit die Bedeutung der Potsdamer Wirtschaftswissenschaften in Berlin und Brandenburg.

Das Wissenschaftsministerium selbst lehnt bisher jede Stellungnahme zu dem Bericht der Hochschulkommission ab. Bevor nicht die Vorschläge der Einrichtungen selbst vorlägen, werde es keine Positionierung geben. (Von Rüdiger Braun)

Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung, 02.08.2012

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