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RVB-Präsident Danny Eichelbaum fordert weitere Reformen für den Ringkampfsport

Die Ringkampfregeln entrümpeln, das fordert Danny Eichelbaum, Präsident des Ringer-Landesverbandes Brandenburg (RVB). Vor wenig mehr als einem Jahr, am 8. September 2013, hatte das Internationale Olympische Komitee (IOC) auf seiner Vollversammlung in Buenos Aires (Argentinien) das drohende Olympia-Aus des Jahrtausende alten Kampfsports abgewendet. Doch was ist seitdem geschehen? Dazu Eichelbaum: " Der Warnschuss des IOC vom letzten Jahr wurde von allen verstanden. Der Ringerweltverband legte sich selbst eine Reformagenda auf. Diese Woche wurde bei den Weltmeisterschaften in Taschkent der Name des Weltverbandes der Ringer in United World Wrestling umbenannt, um damit auch den weltweiten Zusammenhalt der Ringer im vergangenen Jahr zu dokumentieren."

Dennoch, kosmetische Korrekture und eine Namensänderung reichen nicht aus, weiß der RVB-Präsident. "Die Entscheidung der IOC-Vollversammlung vom September 2013 war nur ein Etappensieg. Wir brauchen weitere Reformen im Ringkampfsport. Ringen muss gerade im Vergleich zu anderen Kampfsportarten attraktiver und moderner werden. In den letzten Jahrzehnten haben sich neue Kampfsportformen, wie Grappling oder Mixed Martial Arts, entwickelt, die auch schon in Deutschland Fuß gefasst haben. Wir müssen deshalb Ringen und unsere Ringkampfveranstaltungen besser vermarkten. In den USA gibt es College-Kämpfe vor 15 000 Zuschauern. In Luckenwalde sind wir froh, wenn zu den Bundesligakämpfen 800 Zuschauer in die Fläminghalle kommen.

Wichtige Reformvorhaben wurden bereits auf den Weg gebracht. Die neuen Regeln fördern bereits das offensive Ringen, das minutenlange Herumgeschiebe der Ringer auf der Matte soll der Vergangenheit angehören. Das
Regelwerk muss aber viel kürzer und verständlicher werden und darf nicht jedes Jahr verändert werden, das gibt es in anderen Sportarten auch nicht. Es ist zum Beispiel kaum vermittelbar, warum es im Freistil und im griechisch-römischen Stil unterschiedliche Regeln und Gewichtsklassen gibt. Bei den Europameisterschaften wurde sogar in Gewichtsklassen gerungen, die es bei den Olympischen Spielen gar nicht gibt."

Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung, 11.09.2014