Presseecho / Teltow-Fläming

60 Jahre im Dienst der Menschen

Seit 1959 ist die heute 80-jährige Erika Hosbach unermüdlich unterwegs in Sachen medizinischer Versorgung und Altenbetreuung. Zum 60. „Dienstjubiläum“ gratulierte ihr der Kreistagsvorsitzende.

Jüterbog. Die 80 Jahre sieht man ihr nicht an. Schon gar nicht glauben möchte man, dass sie 60 Jahre davon sozusagen „im Dienst“ ist. Aber bei Erika Hosbach ist es wohl tatsächlich so, dass dieser Wirbelwind nicht zu stoppen ist. „Ich brauche doch noch eine Beschäftigung“, sagt sie fast entschuldigend, Hausarbeit allein reiche ihr nicht aus, um den Tag zu gestalten.

Fast rund um die Uhr unterwegs

Tatsächlich ist Erika Hosbach fast rund um die Uhr unterwegs. „Manchmal bin ich an sieben Tagen in der Woche hier“, sagt sie etwas kleinlaut, aber schämen muss sie sich dafür nicht. Seit fast zwei Jahren managt sie sozusagen die Wohnanlage der Arbeiterwohlfahrt(Awo) in Jüterbog II. Natürlich ehrenamtlich. Hier hat ihr ehemaliger Arbeitgeber vor zwei Jahren eine Wohnanlage für ältere Menschen in Betrieb genommen. „Betreutes Wohnen“ nennt sich diese Wohnform. Hier mieten sich Rentner ein, ob allein oder als Paar, und nutzen die im Haus vorhandenen Freizeit- und Hilfsangebote, versorgen sich aber dennoch weitgehend allein. Zusätzlich ist eine Sozialstation, die Tagespflege und auch eine Betreuungsassistentin im Haus.

Mit so etwas kennt sie sich aus

Vor vier Jahren hatte der Awo-Bezirksverband Potsdam sein Vorstandsmitglied Erika Hosbachdorthin delegiert, um die Sanierung und den Umbau der ehemaligen und denkmalgeschützten Kaserne zu einer modernen Wohnanlage zu begleiten.

Denn im Aufbau eines Seniorenzentrums kannte sie sich aus: 24 Jahre lang hatte sie das Awo-Seniorenzentrum in der Zinnaer Vorstadt geleitet. Davor war sie als leitende Schwester in der Jüterboger Poliklinik tätig und davor als Krankenschwester im Treuenbrietzener Krankenhaus.

Ausbildung begann 1959

Am 1. September 1959 hatte sie ihren Gesundheitsdienst als Krankenschwesterschülerin in Premnitz begonnen. Das ist nun (fast auf den Monat genau) 60 Jahre her. Dies nahm der CDU-Politiker Danny Eichelbaum in seiner Funktion als neuer Kreistagsvorsitzender zum Anlass, der Jubilarin einen Blumenstrauß zu überreichen und sie damit „für ihr 60-jähriges Wirken für die medizinische Versorgung unserer Bürger in unserer Region“ auszuzeichnen.

Dies geschah natürlich nicht bei ihr zuhause, sondern in der Awo-Wohnanlage, durch die sie ihren Gast voller Stolz führte.

Von Aufhören keine Spur

Für die Ehrung bedankte sie sich Erika Hosbach freundlich, betonte aber, dass sie im Moment noch nicht daran denke, aufzuhören. Das hatte Eichelbaum damit auch nicht beabsichtigt. Er wolle nur seinen Respekt vor der Lebensleistung Erika Hosbachs ausdrücken. „Menschen wie Sie machen das Leben im Landkreis erst lebenswert“, sagte er. Von Hartmut F. Reck

Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung, 01.08.2019