Heimatfreunde hoffen auf positive Minister-Entscheidung - Gedenkprägung der Bundesrepublik soll den 350. Jahrestag des Zinnaer Münzfußes würdigen

Bis jetzt hat das Bundesfinanzministerium auf seiner Internetseite nur die Liste der ausgewählten Themen zum Sonderpostwertzeichen-Jahresprogramm 2016 veröffentlicht. Ungeduldig warten die Heimatfreunde der Region nun auf die Entscheidung des Bundesfinanzministers, ob 2017 eine Gedenkmünze zu "350 Jahre Münzfuß Kloster Zinna" geprägt und sogar noch eine Sonderbriefmarke dazu herausgegeben wird. Besonders gespannt ist Ideengeber Gerhard Maetz.

Er macht sich dieser Tage lieber nicht allzu große Hoffnungen, "damit die Enttäuschung nicht zu groß wird", wie er sagt. Dabei stehen die Chancen gar nicht so schlecht. Zwölf Themen aus allen gesellschaftlichen Bereichen liegen bei Wolfgang Schäuble (CDU) auf dem Tisch, fünf davon wird er auswählen. Für die Vereinheitlichung des Münzwesens nach dem 30-jährigen Krieg hatte das Fürstentreffen am 6. September 1667 in Zinna eine besondere Bedeutung. Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg und Kurfürst Johann Georg von Kursachsen unterzeichneten dort den Münzvertrag, dem im Jahr darauf auch das Herzogtum Braunschweig- Lüneburg beitrat. Vereinbart wurde der Silberanteil in den Münzen.

Der Zinnaer Münzfuß, ein Zehneinhalb-Taler- Fuß, wurde 1668 für die Prägungen der Vertragsparteien angewandt. Aus der feinen Mark Silber wurden zehneinhalb Taler geprägt. Die Rechnungseinheit verbreitete sich danach in mehr als 90 Staaten. Das wäre doch eine Gedenkmünze wert, finden nicht nur die Mitstreiter des Heimatvereins Jüterboger Land, die seit 2011 die Fürstentage zum Motto des alljährlichen Stadtfestes im September machen. Auch Politiker haben in den vergangenen Monaten den Gedenkmünzenantrag unterstützt.

Zum Beispiel Bürgermeister Arne Raue (parteilos), die Landtagsabgeordneten Erik Stohn (SPD) und Danny Eichelbaum (CDU), Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) und Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) haben Unterstützerbriefe geschrieben. Von Monika Grütters (CDU), der Kulturbeauftragten der Bundesregierung, erhielt Danny Eichelbaum vorige Woche einen Brief, in dem sie die "große Bedeutung" des Zinnaer Münzvertrages erwähnt. "Bei einer jährlichen Ausgabe von nur fünf 20-Euro-Gedenkmünzen ist die Anzahl der zu würdigenden Ereignisse leider begrenzt", schreibt sie. In die Entscheidung des Finanzministers werde auch ein Votum des Programmbeirats für die Sonderpostwertzeichen einfließen, weil "in der Regel zeitgleich zu den Sondermünzen auch entsprechende Sonderpostwertzeichen herausgegeben werden". Danny Eichelbaum hatte in seinem Schreiben darauf hingewiesen, dass der Bund in den vergangenen Jahren die Sanierung der Zinnaer Klosterkirche unterstützt hat.

Ein Argument, das Gewicht haben könnte. "Eine Gedenkprägung 2017 würde die Aufmerksamkeit für den Ort erhöhen und somit die Arbeiten an der Kirche und die Unterstützung des Bundes öffentlich würdigen", so Eichelbaum. Ob mit oder ohne Gedenkmünze: Der Fürstentag 2017 wird nicht nur an die Unterzeichnung des Zinnaer Münzvertrages erinnern. Im Jahr des Reformationsjubiläums soll dem Ablasshändler Johann Tetzel besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden.

Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung, 27.10.2015