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Presseecho / Teltow-Fläming

Der Schießplatz brennt wieder

Feuer am Keilberg auf 15 Hektar munitionsbelasteter Fläche - Feuerwehren vom Mittwochnachmittag bis zum Einbruch der Dunkelheit im Einsatz

Wieder mussten die Feuerwehren zu einem Großbrand auf dem Schießplatz Jüterbog ausrücken. Am Mittwochnachmittag brach ein Feuer in der Nähe des Keilbergs aus. Gegen 14.30 Uhr schlug die Waldbrandüberwachungszentrale Alarm. Eine dunkle Rauchsäule stieg zwischen Keilberg und Brandberg auf - dort, wo es schon so oft gebrannt hat. Mehrere Feuerwehren aus der Umgebung waren bis zum Abend mit 40 Brandschützern und sechs Tanklöschfahrzeugen im Einsatz. 25 000 Liter Löschwasser können die Fahrzeuge fassen. Auf dem Gelände gibt es einen Brunnen und einen Teich zum Nachtanken. Nach Angaben von Raimund Engel, Waldbrandbeauftragter der Landesforst, hatte sich das Feuer schnell ausgebreitet. Innerhalb einer Stunde standen bereits zehn Hektar Wald- und Heidelandschaft in Flammen. Bis zum Abend weitete sich die Brandfläche - jetzt langsamer - auf 15 Hektar aus. Auf einer Einsatzkarte vermerkt die Feuerwehr das Ausbreiten des Feuers. Uwe Klemens Was dort außer der Vegetation alles brennt, ist unklar.

Es handelt sich um eine Fläche, die mit bis zu 180 Jahre alter Munition belastet ist. „Es hat schon einmal laut geknallt“, berichtete ein Feuerwehrmann der MAZ. Aus diesem Grund kann die Feuerwehr auch nicht löschen. Es wäre zu gefährlich. Vornehmlich wurde das Brandgeschehen beobachtet. Nur an zwei Flanken benässten sie Heide, damit das Feuer sich dort nicht weiter ausbreiten sollte. Bei Einbruch der Nacht rückten sie ab. „Für ein paar Birken riskieren wir keine Menschenleben“, sagt Einsatzleiter Michael Rinderle, „am Morgen schauen wir nach, was aus dem Feuer geworden ist.“ Laut Joachim Wasmansdorff, stellvertretender Bürgermeister von Jüterbog, ist das Feuer nicht unter Kontrolle zu bringen. „Es entfacht sich durch Wind, den es selbst erzeugt“, erklärt er. Die Feuerwehr stellt sich auf einen langwierigen Einsatz ein. Die Stadt Jüterbog hatte die Versorgung übernommen. Auf dem Areal - speziell auch an dieser Stelle - hat es immer wieder Waldbrände gegeben - zuletzt erst im April dieses Jahres. Das Gelände wurde seit der Kaiserzeit als Übungsplatz der Armeen genutzt. Dort wurden auch Panzerwaffen, Luftminen und Torpedos getestet. Nach Experten-Einschätzungen ist inzwischen aber auch die zurückgelassene Munition der Sowjetarmee so veraltet, dass sie sich selbst entzünden kann. Bei einem Brand auf dem alten Artillerieschießplatz Jüterbog (Teltow-Fläming) brannten im Juli 2015 130 Hektar Wald und Heide. Feuerwehr In großem Umfang gebrannt hatte es dort zuletzt im Mai 2016.

Damals waren 13 Hektar Fläche betroffen. Phosphorhaltige Altmunition, die sich selbst entzündet hatte, wurde als Ursache vermutet. Im Juli 2015 waren 130 Hektar Wald und Heide niedergebrannt. Im Juli 2010 wurden innerhalb von drei Wochen sogar 230 Hektar Opfer der Flammen. Auch im Juni 2008 brannte es auf mehr als 100 Hektar. Zum Schutz der Feuerwehrleute wurde 2012 ein Betretungsverbot von der Stadt Jüterbog erlassen. Seitdem wird zudem ein Brandschutzkonzept umgesetzt, das zentrale Einsatzpunkte, Löschwasserreservoire und Waldbrandschneisen vorsieht. Eigentümer des größten Teils der unter Naturschutz stehenden Flächen ist die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg. Im Landkreis Teltow-Fläming gab es in diesem Jahr bereits 22 Einsätze wegen Bränden in Wäldern oder auf freien Flächen. Das geht aus einer Antwort des Landkreises an das Innenministerium auf eine Anfrage des CDU-Landtagsabgeordneten Danny Eichelbaum hervor. „Die Landesregierung darf die Kommunen und die Kameraden der Feuerwehr mit den Problemen nicht allein lassen“, fordert er. Die Gefahrenabwehr falle in die Zuständigkeit des Landes. Der Kreis hat nach Angaben des Kreisbrandmeisters zwei Waldbrandeinheiten, die jeweils sieben Tanklöschfahrzeuge und einen Abrollbehälter-Waldbrand mit Fachausrüstung haben. Für die Brandbekämpfung auf kampfmittelbelasteten Flächen gibt es eine Vereinbarung mit einer Privatfirma für Löschpanzer- Einsätze. Große Probleme bestehen mit den Altmunitionsflächen, speziell mit dem Mangel an Löschwasserstellen und einer schwachen Wege-Infrastruktur.

Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung, 26.07.2018

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