„Fatales Signal“ - Betrugsverfahren um Educon endet straffrei
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- Donnerstag, 05. Juni 2025 09:52
Die seit nunmehr zehn Jahren laufende juristische Aufarbeitung des im Sog eines millionenschweren Betrugsskandals untergegangenen Bildungsdienstleisters Educon ist gescheitert. Die Gründe für die Einstellung des Verfahrens, die von Kennern des Prozesses schon länger befürchtet worden war, hat das verantwortliche Landgericht Potsdam jetzt in einer Pressemitteilung erklärt. Ursache ist die fehlende Verhandlungsfähigkeit der Hauptangeklagten, der früheren Firmeninhaberin: „Bei sämtlichen in der Anklageschrift vorgeworfenen Taten ist inzwischen Verfolgungsverjährung eingetreten.“ Daher sei, auch mit Zustimmung der Staatsanwaltschaft, das Verfahren eingestellt worden. Die Angeklagte, die stets die Vorwürfe bestritten hatte, bleibt damit straffrei.
Es ging um einen beispiellosen Fall in der brandenburgischen Schullandschaft, in deren Folgen Hunderte ehemalige Schüler und Lehrer vor verschlossenen Türen standen und das Land Brandenburg – vergeblich – mehrere Millionen Euro zurückfordern wollte. 2010 wurde der von der Educon-Seite stets bestrittene Verdacht öffentlich, dass der bundesweit aktive Bildungsdienstleiter mutmaßlich Millionenzuschüsse für fiktive Schüler erschlichen haben soll. 2015 folgte, nach komplexen Untersuchungen, die Anklage der Staatsanwaltschaft Potsdam wegen schweren Betrugs.